BÖTM-News
BÖTM-News im Mai
Status Quo Nachhaltigkeit in den österreichischen Destinationen
Wir haben im März eine Umfrage zum Thema Nachhaltigkeit gemacht, die Fragen zu den verschiedenen Aspekten von Nachhaltigkeit in den österreichischen Destinationen enthalten hat. 50% der TVBs und DMOs haben daran teilgenommen und es gibt erfreuliche Ergebnisse.
Über 40% der Regionen haben schon eine Corporate Social Responsibility in ihrer Unternehmenskultur verankert und über 70% werden dies in den nächsten 5 Jahren tun. Über 70% der Befragten Regionen hat auch schon ein Governance Modell, das bei der Implementierung und Stärkung von Maßnahmen zur Nachhaltigkeit verwendet wird. Dreiviertel der TVBs und DMOs haben dafür auch eigene Mitarbeiter, manche sogar eine ganze Abteilung abgestellt.
Nur wenige TVBs bzw. DMO finden eine Grenze im Bereich der Bettenanzahl oder Besucheranzahl zielführend. 14% der Befragten haben schon bzw. sind in der Überlegung eine Grenze im Bereich der Bettenanzahl, 16% im Bereich der Besucheranzahl einzuziehen.
Ökologische Maßnahmen
Es wurden österreichweit schon sehr viele ökologische Maßnahmen umgesetzt bzw. sind in Planung. Über 85% der Befragten gaben an, nachhaltige Mobilitätskonzepte bereits umgesetzt bzw. in Planung zu haben, über 50% der Befragten haben Besucherlenkung, Maßnahmen zu Müllvermeidung/Mülltrennung, Zertifizierungsinitiativen von Betrieben und Strategien zur Klimawandelanpassung umgesetzt bzw. in Planung.
Weitere Beispiele von ökologischen Maßnahmen, die bereits umgesetzt oder geplant sind:
- Stromsparmaßnahmen/Einsatz von Ökostrom/Bau von PV-Anlagen
- Sparmaßnahmen für den Wasserverbrauch
- Veranstaltungen als Green Event
- E-Ladeinfrastruktur
- Slow Food Travel
- Gästekarte als Fahrkarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel
- Arbeitsprozesse laufend optimieren, Bewusstseinsbildung
- Biomasse-Fernheizwerk
- Marketing und Direktvertrieb für regionale Lebensmittel
- Regionale Beschaffung
Nachhaltige Produkte/Angebote
Erfreulich ist auch, dass über 55% der Regionen ihren Gästen schon spezielle Angebote/Dienstleistungen im Sinne der Nachhaltigkeit anbieten. Einige Beispiele findet ihr hier:
Mobilität: Mobilitätskarte, kostenfreie Nutzung der Öffentlichen Verkehrsmittel, 1 € Ticket für alle Öffis, Wander- und Skibusse, „Urlaub vom Auto“, Elektro-Wanderbusse, Bahnhofshuttle, Belohnung für Anreise mit Öffentlichen Verkehrsmittel
Dienstleistungen: Bio-Entdeckertouren, Führungen in den Naturräumen, Natur-Erlebnisprogramme, Slow Food Travel Erlebnisse, Vorarlberger Naturpicknicks, Podcast
Angebote: Packages Aufenthalt inkl. Transfer Bahnhof-Unterkunft-Bahnhof, Green Events
Soziale Maßnahmen
Auch viele nachhaltige soziale Maßnahmen haben die TVBs und DMOs schon umgesetzt bzw. geplant. Die Interessen der ortsansässigen Bevölkerung werden berücksichtigt, in 50% der Regionen gibt es Initiativen, auch die junge Bevölkerung einzubinden und auf Barrierefreiheit wird geachtet. Es werden Weiterbildungen für Mitarbeiter:innen angeboten und auf gute Arbeitsbedingungen geachtet. Leider gibt es noch wenige Initiativen zur Anstellung von Menschen mit Beeinträchtigung sowie zur Zusammenarbeit mit karitativen Organisationen (keine Spendentätigkeit).
Beispiele für soziale Maßnahmen
Mitarbeiter:innen: Staff-Card, New Work
Ortsansässige Bevölkerung: Projekte zu „Next Generation“ und „Darum Tourismus“, Ausbau der Barrierefreiheit (Leihrollator), Spielplätze und Sportstätten bei freiem Eintritt, Unterstützung von Vereinen
Kommunikation der nachhaltigen Ausrichtung einer Destination
Die nachhaltige Ausrichtung der Destination bleibt nicht im Stillen und wird von über 70% schon im externen Marketing kommuniziert, aber auch vor Ort an die Gäste, Bevölkerung und an regionale Akteure.
Speziell regionale Akteure werden von knapp 50% bzgl. Nachhaltigkeit informiert und weitergebildet, um damit die nachhaltige Ausrichtung der gesamten Region zu stärken.
Beispiele dafür:
Direkte Kommunikation: Nachhaltigkeits-Roundtable, Sensibilisierungsoffensive, Vermieterstammtische, Info-Veranstaltungen, Social Media
Aus- und Weiterbildung: Vermieter Coachings zu Nachhaltigkeit, Gastgeberakademie, Webinare Energieversorger, Beratungsangebote, Workshops/Schulungen, Nachhaltigkeitskonferenz
Weiteres: Leitfäden zur Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeits-Richtlinien beim Partner-netzwerk, Umstellung auf nachhaltige Brennstoffe, Betriebsinitiativen, Tourismustag
Zertifizierungen
Knapp 30% der Regionen sind schon für nachhaltigen Tourismus zertifiziert. Unter anderem befinden sich dabei Zertifikate wie das Österreichische Umweltzeichen, KLAR!Regionen, GSTC, Klimafreundliche Gemeinden, Energy Globe, Slow Food Travel Destination, Ökoprofit.
Beim BÖTM-Top-Seminar wird Nachhaltigkeit als ein bedeutendes Thema behandelt. Die Österreich Werbung gibt Einblicke in nachhaltige Praktiken und internationale Benchmarking-Methoden für die Weiterentwicklung von Destinationen. Holger Sigmund beleuchtete den aktuellen Stand der nachhaltigen Entwicklung und stellt die Frage, wohin wir uns bewegen. Der Fokus liegt auch auf dem Verhalten der Gäste in Bezug auf Nachhaltigkeit und worauf sich TVBs und DMOs konzentrieren sollten. Hier geht’s zur Anmeldung.
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BÖTM-News im Februar
Grüße von der Staatssekretärin Mag. Susanne Kraus-Winkler
Liebe BÖTM-Mitgliedsregionen,
der heimische Tourismus sieht sich nach herausfordernden Corona-Jahren und nun in der Folge durch die hohen Energiepreise, den Teuerungen und dem Mitarbeitermangel erneut vor große Herausforderungen gestellt. Umso erfreulicher ist es, dass der Tourismus 2022 weitestgehend wieder an alte Erfolge anschließen konnte: Mit 136,9 Millionen Nächtigungen befinden wir uns nur mehr knapp unter dem Vor-Corona-Niveau. Der positive Trend spiegelt sich aktuell auch in der Buchungslage für den diesjährigen Winter wider. So berichten die Bundesländer von einer guten bis sehr guten Buchungslage. Urlaub ist und bleibt damit eine der Top-Prioritäten im Leben vieler Menschen und beweist erneut, daß der Tourismus zu den krisensicheren Branchen gehört.
Um Tourismus auch in Zukunft wettbewerbsfähig und resilient zu gestalten, müssen wir alle noch wesentlich stärker den Fokus auf die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategien in Österreich legen. Darüber hinaus spielt Nachhaltigkeit bei der österreichischen Bevölkerung und den heimischen Betrieben, als auch bei der Buchungsentscheidung der Gäste eine immer wichtigere Rolle. Bereits 2019 setzte der Plan T- „Masterplan Tourismus“ den Fokus auf Nachhaltigkeit in der ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimension. Gemeinsames Ziel der Tourismuspolitik in Österreich muss es daher sein, das Bewusstsein für den Tourismus zu stärken, Kooperationen auszubauen, Digitalisierungschancen zu nutzen, Nachhaltigkeitsinitiativen zu fördern und den Arbeitsmarkt, sowie touristische Ausbildungsangebote noch attraktiver zu gestalten. Mit dem Aktionsplan 2023/24 sorgen wir nun Schritt für Schritt für die konsequente Umsetzung des Masterplans und stellen Österreichs Tourismus damit auf ein nachhaltig-stabiles Fundament.
Ein Fundament, das nur durch zukunftsweisende Kooperation gelingen kann. Hier kommt dem Bund Österreichischer Tourismusmanager (BÖTM) eine bedeutende Rolle zu. Durch den regelmäßigen Austausch mit den Tourismusdestinationen ist der BÖTM bestens über die Trends, Potenziale und Bedürfnisse der Branche und der Regionen informiert. Er ist damit eine wesentliche Schnittstelle zwischen der Politik und den Destinationen, direkte Anlaufstelle für die Betriebe und für mich ein wichtiger Ansprechpartner.
In diesem Sinne bedanke ich mich für die bisherige Zusammenarbeit und freue mich, gemeinsam weiter an der Zukunft Österreichs als nachhaltiger Tourismusstandort zu arbeiten.
Viel Erfolg auch weiterhin,
Mag. Susanne Kraus-Winkler, MRICS
Staatssekretärin für Tourismus
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Privatzimmervermietung – Status Quo
Am 16.2. fand ein virtueller „Runder Tisch“ mit der Staatssekretärin für Tourismus, Frau Susanne Kraus-Winkler, den Landestourismusreferentinnen und –referenten, der befragten Stakeholder und Mag. Arnold Oberacher von der Firma Conos statt. Unser Präsident Mathias Schattleitner und unser Fachmann für die Privatzimmerproblematik Manuel Bitschnau waren mit dabei. Es wurde der Zwischenstand der Problemstellungen, der bisherigen Erhebungen, Stellungnahmen und Interviews gezeigt. Die Wichtigkeit der Privatzimmervermietung wurde nochmals unterstrichen. Diese wurde im Vorfeld bereits durch eine groß angelegte Studie im Bundesland Vorarlberg, an der sich alle Vorarlberg Destinationen und Vorarlberg Tourismus beteiligten, aufgezeigt. Die Privatvermieter tragen nicht zur zum wirtschaftlichen Erfolg der Destinationen und des Landes bei sondern verstärken damit auch die Tourismusgesinnung und die kleinstrukturierte Gastfreundschaft (Resonanztourismus).
Genereller Konsens besteht in der Einführung eines Beherbergungsregisters sowie bei der notwendigen Anpassung der (Zusatz-)Dienstleistungen. Noch stärker zu verhandeln und zu präzisieren sind die Bereiche der Dienstleistungserbringung sowie die derzeitige Bindung an den Hauptwohnsitz. Noch kein Konsens besteht in der Änderung von Betriebsgröße und der Raumordnung.
In den nächsten Monaten werden diese Themen vertieft und im September soll im Rahmen der Landestourismusreferentenkonferenz eine Abstimmung erfolgen. Die ersten gesetzlichen Anpassungen könnten Ende dieses Jahres/Anfang des nächsten Jahres erfolgen.
Wir halten euch darüber auf dem Laufenden!
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Status Quo der Themen
Unser Kernpräsidium, bestehend aus dem Präsidenten Mathias Schattleitner, den Vize-Präsidenten Andreas Purt und Stefan Passrugger sowie dem Generalsekretär Christian Schirlbauer, hat sich Mitte Februar mit unserem Bundesminister Martin Kocher sowie der Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und deren Teams getroffen und sich über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen ausgetauscht.
Folgende Informationen dürfen wir euch übermitteln:
- „Schulsport-Fonds“: Im BMBWF gibt es seit Februar 2022 die Sonderrichtlinie zur Förderung von mehrtätigen Schulveranstaltungen mit mindestens zwei Übernachtungen, diese gilt noch für das Wintersemester 2023 – Anträge können laut der Richtlinie bis 25. April 2023 eingereicht werden. Weitere Infos dazu unter: https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/befoe/srl_schulveranstaltung.html
- Rot-Weiß-Rot Karte: Es wird vom Bundesministerium eine Übersicht zur Rot-Weiß-Rot Karte zusammengestellt, die wir an euch schicken werden. Aktuelle Information dazu findet ihr unter den folgenden Links:
- https://www.bmaw.gv.at/Themen/Tourismus/tourismuspolitische-themen/arbeitsmarkt-ausbildung/rwr-karte.html
- https://www.oesterreich.gv.at/themen/leben_in_oesterreich/aufenthalt/3/2/2.html
- https://www.migration.gv.at/de/formen-der-zuwanderung/dauerhafte-zuwanderung/
- https://www.ams.at/unternehmen/service-zur-personalsuche/beschaeftigung-auslaendischer-arbeitskraefte/rot-weiss-rot-karte--beschaeftigung-auslaendischer-schluesselarb
- Sachbezug Unterkünfte für Tourismus-MitarbeiterInnen: Hierzu gab es bereits Gespräche von Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler mit dem Bundesministerium für Finanzen.
- Arbeiten im Alter: Dazu gibt es aktuell eine Reformgruppe, die diverse Maßnahmen zu dem Thema prüft. Weitere Details erwarten wir am Anfang des 2. Quartals und werden euch weiter darüber informieren.
Den Aktionsplan 2023/2024 zur Umsetzung des Plan T kannst du hier downloaden. Den Tourismusbericht 2021 hier, der neue für 2022 wird im Juni veröffentlicht und im nächsten Newsletter von uns verschickt.